Der Komponist über seine Musik
[...] was mir wichtig erscheint in meiner Arbeit als Komponist ist, eine persönliche Sprache zu sprechen, indem ich, für eine klare Verständlichkeit, dem traditionellen Formenkanon und der überlieferten Tonalität treu bleibe.Trotzdem zögere ich nicht, mich ausnahmsweise von der Regel zu entfernen, wenn eine innere Notwendigkeit dies rechtfertigt. ...Beim Komponieren fühle ich mich wie unter einem Diktat, einer Macht unterworfen, die stärker ist als ich, und mein Verstand (welcher ebenso klar sehen möchte, wie mein Temperament sich spontan äussern will), kümmert sich nur um das "Äussere", während das Werk entsteht. [...]
Was mir ebenso wichtig erscheint wie die Klarheit von Form und Tonalität, ist die rhythmische Kontinuität. [...] Warum gibt es Komponisten, die permanent das Tempo wechseln? Soll es vielleicht mehr Ausdruck ergeben? Oder handelt es sich um den Lyrismus der Zukunft? Oder soll das gar Vielfalt in der Einheit bedeuten? [...] Es ist die innere Aufrichtigkeit, die vor allem andern zählt. Ob ein Werk rthythmisch, lyrisch, religiös, leidenschaftlich ist, oder vor Lebensfreude überbordert, was soll's! So lange dies Werk nur der Reflex des seelischen Zustands des Komponisten im Moment der Entstehung ist. Was bedeutet es schon, ob ein Komponist schnell komponiert und lange korrigiert, wie ich, oder ob er das Gegenteil tut, sofern das Werk nur den Atem des Lebens enthält!
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Last update: 19.10.2016
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